Ausgangsmaterial für einen Torsionsstrang ist
ein Lagendamast oder aber ein gestirnter Damast. Dieser
Strang wird tordiert. Dabei kommt es zu Schubspannungen
im Paket, die an den Kanten ihre Maximalwerte erreichen.
Um die Gefahr eines Aufreißens des Paketes in
diesem Bereich zu verhindern, empfiehlt es sich, die
Kanten zu überschmieden, so dass eher ein 8-eckiger
als ein quadratischer Strang tordiert wird.
Entstehung des Torsionsmusters (animiert) | Das typische Torsionsmuster, der Stern, wird durch
Materialabtrag freigelegt. Je nachdem wie viel Material
abgetragen wird, verändert sich das sichtbare
Muster. Da das Muster auf beiden Klingenseiten sichtbar
sein soll, sind Materialverluste von bis zu 70% keine
Seltenheit. |
Ein einzelnes, tordiertes Damastpaket wird angeschliffen zu einer Klinge ausgeschmiedet. Das Muster überzieht dabei die gesamte Klingenbreite. Dieser Klingentyp ist unverständlicher Weise recht beliebt, obwohl er keine materialgerechte Verarbeitung des Damastes darstellt. Die im oberen Bereich angesprochenen Probleme mit senkrecht zur Klinge verlaufenden Schweißnähten kommen hier verstärkt zum Tragen. Die teilweise als vorzüglich angepriesene Schneidleistung (aufgrund unterschiedlicher Härte in den einzelnen Schichten) hält keiner genaueren Betrachtung stand.
Werden mehr als 3 Torsionsbahnen miteinander verschweißt, so spricht man vom Türkischen Damast. Ist die Torsion der einzelnen Bahnen sehr gleichmäßig ausgeführt, so entstehen viele "Zyklopenaugen". Als "Zyklopenauge" bezeichnet man das augenähnliche Muster, welches beim Aufeinandertreffen bestimmter Torsionsstellen entsteht. |
Türkischer Damast |
© 2005 G.v.Tardy