Glossar

M

Z


A
Haltepunkt (Arret): Kennzeichnet eine Gefügeumwandlung beim Erwärmen oder Abkühlen. Da die Haltepunkte beim Erwärmen und Abkühlen eine Hysterese zeigen, kennzeichnet man sie noch mit
c (chauffage=Erwärmen) und
r (refroidissement=Abkühlen)

A1
Umwandlung von Ferrit zu Austenit bei 723°C

A2
Curie-Temperatur untereutektoider Stähle (768°C)

A3
Eintrittstemperatur in das Gamma-Gebiet untereutektoider Stähle

Am
Eintrittstemperatur in das Gamma-Gebiet übereutektoider Stähle

Alpha Eisen
siehe Ferrit

Anlassen
Durch das Anlassen wird tetragonal verzerrter Martensit in kubischen Martensit überführt. Zugleich werden Spannungen abgebaut, so dass eventuell vorhandener Restaustenit weiter umgewandelt werden kann.

Austenit
Gamma Eisen, weist eine kubisch-flächenzentrierte Elementarzelle auf und tritt oberhalb von A1 auf. Im Austenit kann mehr Kohlenstoff als im Ferrit gelöst werden.

Bainit
Gefüge, dass bei isothermer Abkühlung zwischen der Perlitstufe und dem Martensitpunkt gebildet wird. (Siehe ZTU-Diagramm)
Bainit entsteht auch bei einer entsprechend gesteuerten Abkühlung, jedoch ist hierbei eine genaue Prozeßführung erforderlich.

Einlagerungselemente
Fremdatome, die aufgrund ihrer Größe Zwischengitterplätze im Eisen einnehmen und somit zu einer inneren Verspannung beitragen, was zu einer Erhöhung der Härte führt. Kohlenstoff ist das häufigste Einlagerungselement. Einlagerungslemente gleichen ihre Konzentration durch Diffusionsvorgänge bei höheren Temperaturen aus.

Eisenkarbid
Siehe Zementit

Eisen-Kohlenstoffdiagramm
Dem Eisen-Kohlenstoffdiagramm lassen sich die wichtigsten Temperaturen und Gefügearten entnehmen. Durch Legierungselemente wird das Eisen-Kohlenstoff-Diagramm jedoch stark beeinflusst.

Eutektoider Stahl
Eutektoidischer Stahl weist 0.83% C auf. Das Gamma-Gebiet reicht hier bis an A1 heran. Bei langsamer Abkühlung entsteht ausschließlich Perlit.

Ferrit
Alpha Eisen, weist eine kubisch-raumzentrierte Elementarzelle auf und tritt unterhalb von A3 bei untereutektoiden Stählen auf
Im Ferrit kann weniger Kohlenstoff als im Austenit gelöst werden.

Feuerschweißung
Zwei oder mehr Stahlstücke werden zusammen im Feuer auf Schweißtemperatur gebracht. Durch Flussmittel wird die Bildung von Zunderschichten unterbunden. Durch Hammerschläge oder in einer Schmiedepresse werden nun die Stahlstücke in direkten Kontakt gebracht, das Flussmittel wird herausgedrückt und es kommt durch den Druck zur Diffusionsschweißung.

Gamma Eisen
siehe Austenit

Härten
Durch rasches Abkühlen von oberhalb von Ac1 wird die Zementitausscheidung so weit behindert, dass dieser das Gefüge verspannt. Es entsteht feinstlamellarer Perlit (Sorbit, Troostit), Bainit oder Martensit.

Ledeburit
Ab ca. 1.7% C wird beim Abkühlen bei 1043°C Ledeburit ausgeschieden. Dabei handelt es sich um ein Aggregat aus Zementit und Austenit. Unterhalb von Ar1 wandelt sich der Austenit in Perlit um.

Luppe
In einem Rennofen erschmolzenes Roheisen.

Martensit
Härtegefüge, das bei rascher Abkühlung auf unterhalb des Martensitpunktes entsteht. (Siehe ZTU-Diagramm)

Martensitpunkt
Temperatur, unterhalb der sich aus Austenit Martensit bildet. Die Lage des Martensitpunktes wird nur durch Substitutionselemente beeinflusst. Bei reinen Kohlenstoffstählen liegt der Martensitpunkt (Ms) bei 180°C. (Siehe ZTU-Diagramm)

Mokume Gane
Diffusionsgeschweisster Verbund, bestehend aus Bunt- und/oder Edelmetallen.


Normalisieren / Normalglühen
Durch die Austenitumwandlung bei einer sanften Härtung wird eine Gefügeverfeinerung hervorgerufen. Die Zementitverteilung wird hierdurch ebenfalls positiv beeinflusst.

Perlit
Ein Aggregat aus Ferrit und sekundär ausgeschiedenem Zementit

Substitutionselemente
Substitutionselemente nehmen Gitterplätze in der Elementarzelle ein. Sie können durch Ausscheidungen eine Härtung hervorrufen. Oft sind Substitutionselemente auch Karbidbilder.

Übereutektoider Stahl
Stahl mit mehr als 0.83% Kohlenstoff.

Untereutektoider Stahl
Stahl mit weniger als 0.83% Kohlenstoff.

Wärmebehandlung
Durch die Wärmebehandlung wird direkt Einfluss auf die Art des Gefüges, seine Größe oder die Karbide genommen.

Weichglühen
Durch Halten knapp unterhalb von Ac1
oder Pendeln um diese Temperatur wird ein weiches Gefüge mit möglichst globularem Zementit erzeugt. Hierdurch wird die mechanische Bearbeitbarkeit erheblich verbessert.

Zementit
Eine Verbindung aus Eisen und Kohlenstoff. Liegt meist in der Form Fe3C vor. Zementit kann als Primär- oder Sekundärzementit ausgeschieden werden. Er wird auch als Eisenkarbid bezeichnet und weist eine hohe Härte auf.




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